07.09.2024
Junge Schauspielerinnen und Schauspieler lesen in zehn Kurzfilmen aus dem österreichischen Literaturkanon. Eine innovative literarische Reihe für Fernsehen, Radio, Online. Von Kafka bis zur Popliteratin Stefanie Sargnagel: Wie auf- und anregend Literatur ist, zeigen neue Talente und etablierte Burgtheaterschauspieler. Diesmal liest Tilman Tuppy seine Lieblingsstelle aus "Die Arbeit der Nacht" von Thomas Glavinic. In einem verlassenen Großraumbüro mit braunen Pflanzen und dicker Staubschicht leuchtet sich der Schauspieler mit einer Taschenlampe den Weg. Blackout? Pandemie? Atomunfall? Im Roman scheint der Icherzähler der letzte Mensch auf Erden. Immer mehr zieht der Autor seinen Helden "hinüber in die Dunkelheit des nicht begreifbaren Teils der menschlichen Existenz", urteilt Kritikerin Iris Radisch. Burgtheaterschauspieler Tilman Tuppy erhöht den Grundtakt des Grusels, indem er der Tour de Force durch den Schrecken eine Alltäglichkeit in der Stimme verleiht. Die Dystopie ist keine mehr.