07.09.2024
Ein deutscher Meister aus Syrien? Eine Afghanin, die bei einer Weltmeisterschaft für Deutschland an den Start geht? In Leinefelde im Eichsfeld trainieren einige der besten Ju-Jutsukas Deutschlands. Viele von ihnen kommen aber gar nicht aus Deutschland. Die Hälfte der aktiven Mitglieder im Leinefelder Ju-Jutsu-Verein stammt aus Ländern wie Afghanistan, Syrien, der Ukraine oder Somalia. Ohne die Kinder mit Migrationshintergrund würde es den Verein in der Form gar nicht geben, sagt Gerald Eckert. Der 58-jährige ist Gründer, Trainer und Vorsitzender des Vereins. Er hat sich 2015 bewusst dafür entschlossen, seinen Verein für Geflüchtete zu öffnen und hat damit riesigen Erfolg. Allein im vergangen Jahr erkämpften seine Schützlinge drei deutsche Meistertitel. Alaa Al Samman ist vor sieben Jahren aus Syrien über den Libanon nach Deutschland geflüchtet. Der heute 20-Jährige hat in Leinefelde mit dem Ju-Jutsu angefangen. Seitdem wurde er schon dreimal Deutscher Meister. Er hat auch schon eine Einladung für den Ju-Jutsu-Bundeskader bekommen, musste sie allerdings ablehnen, da er keine deutsche Staatsangehörigkeit besitzt. Den Antrag auf Einbürgerung hat der Leistungssportler vor einem halben Jahr gestellt. Shabnam Ataii kommt aus Afghanistan. Sie ist vor neun Jahren nach Deutschland gekommen. Auch sie ist für den Bundeskader nominiert, hat aber noch keine deutsche Staatsangehörigkeit. Mit 17 Jahren hat sie schon einen deutschen Schulabschluss in der Tasche und macht eine Ausbildung zur Sozialassistentin. Auch dabei hat sie Gerald Eckert unterstützt. Warum macht Gerald Eckert das alles? Wie funktioniert Integration durch Sport? Wie kommt das im konservativen Eichsfeld an? Über einen Verein, der mehr gewinnt als nur Pokale.
Info:
Titel: Ehrensache – Unser Ort, unser Einsatz
Subtitel: Ju-Jutsu, Leinefelde
Originaltitel: Ehrensache _ Unser Ort, unser Einsatz
Genre: Doku_Info (Gesellschaft + Soziales)
D 2024